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KONZEPTDETAILS

AUSGANGSLAGE

Regionale Situation auf dem Arbeitsmarkt:

  • Derzeit fehlen nach Berechnungen der IHK München und Oberbayern im Wirtschaftsraum Oberland 3.000 Fachkräfte, bis 2030 wird sich der Mangel an Mitarbeitern voraussichtlich auf 11.000 erhöhen (Stand Herbst 2014).

  • Im Landkreis Weilheim-Schongau waren im Ausbildungsjahr 2013/2014 von 3.727 Ausbildungsplätzen 558 Plätze nicht besetzt.

  • 16,8 % der Arbeitslosengeld II-Bezieher im Landkreis Weilheim-Schongau sind Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren. Dies sind 398 Jugendliche, also knapp 3 % der Gesamtpopulation in dieser Altersgruppe im Landkreis (Stand: Juli 2015)

  • 25 % der Auszubildenden sind Jugendliche mit Migrationshintergrund, diese Zahl steigt vermutlich bis auf 40 % an (Keine aktuelle landkreisbezogene Auswertung verfügbar).

  • 1.161 Asylbewerber leben derzeit (Stand: Oktober 2015) im Landkreis Weilheim-Schongau. Davon sind 230 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 21 Jahren. Insgesamt besuchen die Schulen im Landkreis 1.160 Kinder und Jugendliche ohne deutsche Staatsbürgerschaft (aufgrund von Migration oder Flucht aus einem anderen Land). Nach Aussage der Landrätin werden sich diese Zahlen vermutlich bereits im nächsten Jahr verdoppeln.

  • Nach Angaben der Stadt Penzberg können derzeit noch keine genauen Zahlen genannt werden, wie viele AsylbewerberInnen 2016 aufgenommen werden. Derzeit leben bereits 50 AsylbewerberInnen in Penzberg, davon 10 Kinder- und Jugendliche. Bis Frühjahr 2016 wird Wohnraum für weitere 200 AsylbewerberInnen in Penzberg geschaffen.

  • Nach bundesweit erhobenen Daten wird jeder 4. Ausbildungsplatz und jeder 3. Studienplatz abgebrochen (Keine aktuelle landkreisbezogene Auswertung verfügbar).

 

(Quellen: IHK München und Oberbayern, Fachkräftemonitor / Statistische Daten der Agentur für Arbeit Weilheim-Schongau, aktuellster Stand / Sozialraumanalyse LKR Weilheim Schongau 2015 / Ordnungsamt Stadt Penzberg / Süddeutsche Zeitung 17. Juni 2015 / Penzberger Merkur 24. April und 1. Oktober 2015)

                                                                                                                                                           

FIT FÜR DEN BERUF - DAS VORLÄUFERPROJEKT

Die Wirtschaftsförderung Penzberg hat 2007/08 die StadtWerkstatt Schule Wirtschaft initiiert, aus der 2009 in Kooperation mit der Agentur für Arbeit, mit Schulen und Betrieben einzelne Module unter dem Titel „Fit für den Beruf“ entwickelt wurden. Das schulartübergreifende Angebot zur Begleitung von Jugendlichen bei der Berufsorientierung endet 2015.

PASSGENAU macht sich die Erfahrungen und Netzwerke aus dieser Arbeit zunutze und bietet auf der Grundlage einer veränderten Ausgangslage neue Module und Bausteine an, mit besonderem Blick auf die Integration von Jugendlichen mit Migrations- oder Fluchthintergrund.

                                                                                                                                                           

DIE REGION BRAUCHT PASSGENAU, WEIL...

… die in der Ausgangslage genannten Zahlen den Orientierungs-, Integrations- und Förderbedarf Jugendlicher beim Übergang ins Berufsleben begründen,

...die Erfahrungen der Wirklichkeit von Jugendlichen durch eine virtuelle Welt geprägt sind und eine vertiefte Auseinandersetzung mit Widerständen und Herausforderungen einer konkreten Lebenswirklichkeit fehlt,

...immer mehr Jugendliche ihre eigenen Kompetenzen nicht richtig einschätzen können und wenig Erfahrung in konkreten praktischen Tätigkeiten mitbringen,

…Jugendliche über die Gestaltung des Gemeinwesens aktiviert und motiviert werden,

...die Wirtschaft das Fehlen von Schlüsselqualifikationen beklagt (z.B. Verbindlichkeit, Anstrengungsbereitschaft, Durchhaltevermögen, Konfliktfähigkeit, Sprech- und Schreibvermögen, Selbstdarstellung, Eigenengagement, Einfühlungsvermögen, Umgangsformen),

...es angesichts des Nachwuchskräftemangels für Betriebe immer schwieriger wird, die passenden Auszubildenden zu finden,

...Jugendliche Vorbilder und Bezugspersonen brauchen, an denen sie sich orientieren und messen können, um ihre beruflichen Kompetenzen zu entwickeln und sich an neue Perspektiven heranzuwagen,

...es frühzeitiger Maßnahmen und einer nachhaltigen Begleitung bedarf, damit sie dem Arbeitsmarkt nicht verlorengehen,

…Passgenau seine Angebote zusammen mit anderen berufsorientierenden Projekten der Region in einem Orientierungspass zusammenfasst und über eine Smartphone-App den Jugendlichen zugänglich macht (Nutzung jugendgerechter Medien)

…Passgenau alle Bausteine an den Bedürfnislagen der Betriebe und SchülerInnen ausrichtet und beide Seiten in einen Dialog bringt, der bei beiden zu Lernprozessen führt.

                                                                                                                                                           

DER REGIONALE ORIENTIERUNGSPASS

Wir bieten dem Landkreis einen Regionalen Orientierungspass. Die Jugendlichen können Angebote aus den Bereichen „Jugend und Wirtschaft im Dialog“, „Jugend und Praxis“ und „Individuelle Förderung und Begleitung“ wählen. Aufgrund der aktuellen Chancen und Herausforderungen die sich durch die Zuwanderung einer großen Zahl von Asylbewerbern für unseren Landkreis ergeben, wird im gesamten Projekt auch ein großer Schwerpunkt auf die Integration von Flüchtlingen gelegt. Ein Teil der Angebote findet in Penzberg statt und ist zugeschnitten auf die Schulen in Penzberg. Ein weiterer Teil der Angebote ist offen für TeilnehmerInnen aus dem Landkreis. Darüber hinaus enthält der Orientierungspass Angebote von Kooperationspartnern (Angebote der Agentur für Arbeit, Angebote des Familienzentrums Arche Noah, Angebote der Wirtschaftsförderung des Landkreises, Angebote der Berufseinstiegsbegleitung, Angebote anderer Schulen). In allen Bereichen werden jugendliche Flüchtlinge intensiv mit einbezogen.

SchülerInnen, die an mindestens vier Angeboten aus diesem Spektrum teilgenommen haben, bekommen ein Zertifikat, das sie ihren Bewerbungen beilegen können. Die Betriebe werden in die Konzeption und Ausgestaltung neuer Angebote eingebunden.

 

Über unsere Internetseite werden die gesamten Angebote des Regionalen Orientierungspasses im Landkreis zusammengefasst und kommuniziert.

 

Der Orientierungspass enthält folgende neu konzipierte Module und Bausteine, die von der Agentur für Arbeit, vom LEADER-Programm der EU und vom Familienzentrum Arche Noah sowie weiteren Sponsoren und Betrieben der Region gefördert werden:

 

Jugend und Wirtschaft im Dialog

Branchenworkshops

Job-Dating

Jugend und Praxis

Biografiewerkstatt

Individuelle Förderung und Begleitung

Online-Sprechstunde

Bewerbungscoaching für Jugendliche mit Migrationshintergrund

Interkulturelle Trainingsworkshops

Der Orientierungspass enthält ausserdem die bewährten Bausteine aus dem Vorläuferprojekt "Fit für den Beruf", die im folgenden den neuen Modulen zugeordnet sind (Diese Bausteine werden mit Ausnahme von LEADER, von den selben oben genannten Kooperationspartnern wie die neuen Bausteine gefördert):

 

Jugend und Wirtschaft im Dialog

Berufscafé

Betriebsbesichtigungen

Jugend und Praxis

Praxisbegleitung

Individuelle Förderung und Begleitung

Einzelcoaching

Workshops

                                                                                                                                                           

ZIELE

  • Einen Beitrag leisten, damit Jugendliche die Berufe finden, die zu ihnen passen und auf dem Weg ins Berufsleben keine unnötigen Umwege machen müssen,

  • Durch frühzeitigen Austausch und gezielte Netzwerkarbeit den Jugendlichen die Ausbildungsmöglichkeiten der Region nahe bringen und Mangelberufe ins Blickfeld rücken,

  • Schaffung und Begleitung von Erfahrungsräumen,

  • Förderung und Moderation von Kommunikations- und Reflexionsprozessen,

  • Betriebe bei der Gewinnung von Nachwuchskräften unterstützen

                                                                                                                                                           

ZIELGRUPPE

Zielgruppe sind SchülerInnen aller Schularten der Vorabgangs- und Abgangsklassen und deren Eltern. Im Blick haben wir dabei SchülerInnen aus besonders belasteten Familienverhältnissen, Migrations- und Fluchthintergrund sowie anderen schwierigen sozialen Lebenslagen. Alle Bausteine zusammengenommen erreichen wir etwa 1.200 SchülerInnen pro Jahr.

                                                                                                                                                            

INNOVATIONSGEHALT DES PROJEKTES

Innovative Aspekte des Projekts

Die Idee der Etablierung eines Regionalen Orientierungspasses mit Öffnung aller Angebote für den gesamten Landkreis ist neuartig, insbesondere durch die Orientierung am Bedarf der Betriebe und den Bedürfnissen der SchülerInnen (siehe Ausgangslage und Handlungsbedarf oben, Partizipation der Jugendlichen und der Netzwerkpartner in Konzeption und Umsetzung der Module).

 

​Bezug des Projekts zu den Themen „Umwelt“ und „Klima“

Das Vorhaben ist in Hinblick auf die Themen Umwelt und Klima als neutral einzustufen.

 

​Bezug des Projekts zum Thema „Demographie“

Passgenau versucht durch intensive pädagogische Förderung, gezielte Netzwerkarbeit und Ermöglichung eines frühzeitigen Austauschs zwischen SchülerInnen und Betrieben unnötige Umwege von Jugendlichen auf dem Weg ins Berufsleben zu vermeiden. Mädchen und Jungen lernen die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region kennen, ihr Blick wird geweitet, auch Mangelberufe geraten ins Blickfeld und der Abwanderung in die Ballungsräume kann so entgegen gewirkt werden. Ziel ist es, die Auswirkungen des demographischen Wandels gerade für kleine und mittelständische Betriebe in der Region abzufedern.

 

​Bedeutung des Projekts für das LAG-Gebiet

Passgenau versucht durch intensive pädagogische Förderung, gezielte Netzwerkarbeit und Ermöglichung eines frühzeitigen Austauschs zwischen SchülerInnen und Betrieben unnötige Umwege von Jugendlichen auf dem Weg ins Berufsleben zu vermeiden. Mädchen und Jungen lernen die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region kennen, ihr Blick wird geweitet, auch Mangelberufe geraten ins Blickfeld und der Abwanderung in die Ballungsräume kann so entgegen gewirkt werden.

 

​Einbindung von Bürgern, Vereinen o. ä. in das Projekt

Zusammenarbeit mit den Elternbeiräten der Schulen (z.B. Einbeziehung in Programmplanung und Auswahl der Gäste des Berufscafés) / Islamische Gemeinde (Fortlaufender Austausch und Kooperation mit Blick auf die Arbeit mit Migranten und Flüchtlingen; Nutzung von Räumlichkeiten für das Berufscafé und Workshops) / Vereinsübergreifende Zusammenarbeit und Austausch mit der Berufseinstiegsbegleitung (gfi) / Einbeziehung von Ehrenamtlichen / Jugendliche Paten für Flüchtlinge im Rahmen der Biografiewerkstatt / Kooperation mit Koordinierungsstelle und Unterstützerkreis „Penzberg Asyl“ / Praktikanten der Sozialen Arbeit / Zusammenarbeit mit anderen Akteuren des Familienzentrums Arche Noah.

 

​Vernetzung des Projekts in der Region / ggf. überregionale Vernetzung

  • Vgl. die oben genannten Kooperations- und Netzwerkpartner

  • Kooperationen innerhalb des Landkreises und auch über die Landkreis- und LAG- Grenzen hinaus werden angestrebt. Begünstigt durch Penzbergs Lage an der Landkreisgrenze Zusammenarbeit mit Betrieben, Schulen und Kommunen auch aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

Beitrag zur Stärkung von Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung

Das Vorhaben kann dazu beitragen, dass insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die oftmals mit den oben genannten Problemen (mangelnde Ausbildungsreife, Abbruch der Ausbildung) zu kämpfen haben, Unterstützung erfahren.

 

Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität im LAG-Gebiet

Mithilfe verschiedener Projektbausteine arbeiten Jugendliche an ihren Zukunftsperspektiven. Dies steigert die Lebensqualität der Jugendlichen selbst. Über die gemeinwesenorientierte Arbeit in den Praxisprojekten lernen sie bürgerschaftliches Engagement kennen und tragen mit ihrem Engagement zur Steigerung der Lebensqualität anderer Menschen, Akteure, Communities und Netzwerke bei.

                                                                                                                                                           

NETZWERKPARTNER

  • Agentur für Arbeit

  • Lokale Aktionsgruppe Auerbergland Pfaffenwinkel

  • Betriebe der Region (bisheriger Schwerpunkt: 200 Betriebe im östl. Ldkr., soll weiter ausgebaut werden)

  • Schulleitungen, Elternbeiräte und Fördervereine der weiterführenden Schulen

  • Stadt Penzberg, Gemeinde Bernried, umliegende Gemeinden

  • Berufseinstiegsbegleitung, gfi

  • Netzwerk des Familienzentrums, Lernprojekt "Pack’s an"

  • Islamisches Forum Penzberg

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